Soziale Berufe mit guter Bezahlung? – Ja, es gibt sie wirklich.

Du befindest dich derzeit in einer beruflichen (Neu-)Orientierung? Der Abschluss ist in der Tasche und jetzt geht es um die Frage »Welcher Beruf passt zu mir?« Der Soziale Sektor verspricht ein hohes Maß an Sinnhaftigkeit. Doch andererseits haftet der Branche der Ruf an, auch für anspruchsvolle Tätigkeiten verhältnismäßig schlecht zu bezahlen. Was ist wirklich dran an dem Klischee? Gilt dies wirklich pauschal für die gesamte Sozialbranche? Lass uns da mal genauer hinschauen.

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von Charlotte Clarke, 12. Mai 2023 um 08:35

Sozialer Sektor und Soziale Berufe: Vielfältige und zukunftssichere Perspektiven

Soziale Berufe besitzen tatsächlich den Ruf, dass ihre Bezahlung unterdurchschnittlich ausfällt. Doch ist das wirklich immer die Regel? Oder gibt es Möglichkeiten im Sozialen Sektor, bei denen sich das Gehalt sehen lassen kann – und vielleicht sogar über dem Durchschnitt liegt? Um die positive Antwort vorwegzunehmen – ja, es gibt sie: Soziale Berufe, die gut bezahlt werden! Nun gibt es sicherlich viele unterschiedliche Beweggründe, einen sozialen Beruf ergreifen zu wollen.

Halten wir zunächst fest: Dass du mit einem Job in der Sozialbranche zu den Spitzenverdiener:innen gehören wirst, ist sehr unwahrscheinlich. Aber dies ist wohl auch nicht der wichtigste Beweggrund, um eine solche Tätigkeit auszuüben. Die Motivation liegt eher woanders. Bei den meisten Menschen, die einen sozialen Beruf als Wunsch- oder Traumberuf angeben, basiert die Motivation darauf, anderen Menschen helfen zu wollen und etwas Sinnvolles mit der eigenen beruflichen Arbeit zu verbinden. Und das ist im Bereich Soziales ohne Zweifel gegeben. Und ein anderer Vorteil kristallisiert sich hier heraus: Wenn du in diesem Berufsfeld auf Jobsuche bist, hast du gute Chancen, schnell fündig zu werden und eine Arbeitsstelle nach deinen Vorstellungen zu bekommen. Denn gerade in dieser Branche sind Fachkräfte aktuell sehr gefragt.

Das gilt sowohl für Berufseinsteiger:innen, Jobsuchende oder auch Quereinsteiger:innen, die sich beruflich neu orientieren und einen Sozialen Beruf als Zukunftsperspektive für sich entdeckt haben.

Faktoren, die die Höhe des Gehalts beeinflussen

Glas, das mit Münzen gefüllt ist und aus dem eine kleine Pflanze wächst
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Pauschale Angaben zum Gehalt sind grundsätzlich schwer zu treffen, da dein Verdienst von verschiedenen Einflussfaktoren abhängt. Dazu gehören unter anderem

  • Art des Arbeitgebers
    Dies ist in der Sozialbranche im Hinblick auf die Bezahlung wohl einer der wichtigsten Faktoren. Fachkräfte, die im öffentlichen Dienst (sprich einer staatlichen Einrichtung oder einer Behörde) angestellt sind, unterliegen dem sog. Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). Abhängig von der Qualifikation werden die Angestellten in Entgeltgruppen eingeteilt, denen jeweils ein spezifisches, nicht verhandelbares Gehalt zugeordnet ist. Mit zunehmender Berufserfahrung und/oder einem Aufstieg in höhere Positionen steigt man natürlich auch in höhere Entgeltgruppen auf.

    Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind in aller Regel deutlich höher als bei freien Trägern – dazu gehören in der Sozialwirtschaft z.B. die AWO, Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz, freie Schulen sowie Pflegeeinrichtungen in privatwirtschaftlicher Hand.
     
  • Bundesland
    Abhängig vom Bundesland bestehen sowohl im öffentlichen Dienst als auch in der Privatwirtschaft Unterschiede bei den Gehältern. Nach wie vor gibt es ein Ost-West-Gefälle: Die Gehälter in den alten Bundesländern sind im Durchschnitt höher als im Osten.
     
  • Fachliche Qualifikation
    Auch deine fachliche Qualifikation beeinflusst natürlich die Höhe deines Gehalts. Was in vielen technischen Berufen oftmals nicht mehr gilt, ist in der Sozialbranche jedoch nach wie vor die Regel: Im Vergleich zu einer Ausbildung darfst du mit einem Hochschulabschluss langfristig ein deutlich besseres Gehalt erwarten. Auch wenn du in vielen sozialen Berufen bereits mit einem Bachelorabschluss gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast, werden Absolvent:innen mit einem Masterabschluss schon beim Einstieg in aller Regel besser bezahlt. Auch zusätzliche Qualifikationen wie Zertifikate und Fortbildungen wirken sich positiv auf dein Gehalt aus, wenn sie inhaltlich zur Stelle passen.
     
  • Berufserfahrung und Verantwortung
    Hast du schon einige Jahre Berufserfahrung gesammelt, kannst du naheliegenderweise mit einer höheren Bezahlung rechnen als ein:e Berufseinsteiger:in. Gehaltssteigerungen gehen oftmals auch mit höheren Positionen bzw. mehr Verantwortung einher, z.B. wenn du in einer Leitungsposition ein Team führst oder Verantwortung für das Management von höheren Budgets übernimmst.
     
  • Gehaltsverhandlung
    Bis zu einem gewissen Grad werden Gehälter auch ausgehandelt. Hier kommt es natürlich auf dein Verhandlungsgeschick an. Vor einer Gehaltsverhandlung solltest du daher gut vorbereiten und überzeugend argumentieren können, warum dein Wunschgehalt angemessen ist. Gute Argumente können z.B. zusätzliche Weiterbildungen, praktische Erfahrungen, bereits erzielte Erfolge, aber auch so etwas wie vorhandene Netzwerke in relevanten Fachkreisen sein, die du bereits aufgebaut hast.

    Auch, wenn du z.B. bereits Verantwortung für Aufgaben übernommen hast, die eigentlich in höhere Positionen gehören, kannst du dies als Argument nutzen, damit sich dies auch entsprechend in deinem Gehalt widerspiegelt. 

    Dies gilt aber nur in der Privatwirtschaft – im öffentlichen Dienst unterliegen die Gehälter wie oben bereits erwähnt einer festen Tarifbindung und sind nicht verhandelbar. Vorteil: Transparenz. Alle Beschäftigten einer Tarifstufe verdienen das gleiche. Die Gehälter können in den Tariftabellen des TVöD eingesehen werden.

Übersicht: Diese sozialen Berufe werden gut bezahlt

Der soziale Sektor ist sehr breit gefächert und bietet eine große Vielfalt an Tätigkeitsfeldern und Berufen. Dazu gehören u.a. Pflege, Erziehung, Therapie, Pädagogik, Soziale Arbeit oder Medizin. Zudem lassen sich Ausbildungsberufe (zum Teil duales System) und Studienberufe unterscheiden. Im Folgenden findest du zur Orientierung eine Liste von ausgewählten Jobs im Sozialen Sektor, die in Punkto Verdienstmöglichkeiten im Vergleich zum Branchendurchschnitt gut abschneiden.

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Frühpädagog:innen

Im frühpädagogischen bzw. erzieherischen Bereich (d.h. die Erziehung und Bildung im frühkindlichen Alter) hat in den letzten Jahren ein Wandel stattgefunden. Man spricht hier von einer sog. Akademisierung, was bedeutet, dass zusätzlich zum klassischen Ausbildungsberuf des/der Staatlich anerkannten Erzieher:in eine weitere Option zur Qualifizierung geschaffen wurde, die ein Hochschulstudium umfasst. Du hast also die Wahl, ob du eine Berufs- oder Fachschulausbildung zum/zur Erzieher:in oder ein Studium im Bereich Frühpädagogik (auch Kindheitspädagogik genannt) absolvieren möchtest.

Damit soll auf die massiven Nachwuchssorgen in diesem Beruf reagiert werden. Hinzu kommt, dass die Anforderungen an das Personal immer höher werden (z.B. im Hinblick auf Bildungspläne oder die zunehmende Mehrsprachigkeit innerhalb der betreuten Kindergruppen). Mit der Schaffung von zusätzlichen Qualifikationsangeboten soll dieser Beruf für Nachwuchskräfte attraktiver gemacht werden.

Aufgabenfelder von Frühpädogog:innen

Mit einem kindheitspädagogischen Studienabschluss ergeben sich im Vergleich zur Ausbildung bessere Verdienstmöglichkeiten, Aufstiegschancen sowie Möglichkeiten für eine fachliche Spezialisierung. Als Frühpädagog:in übernimmst du in sozialen Einrichtungen (u.a. Kindergärten, Kindertagesstätten, Jugendzentren, Wohngruppen für Kinder und Jugendliche sowie Heime) nämlich eher organisatorische und leitende Funktionen, z.B. in der Verwaltung, im Management oder auch der Gestaltung von Bildungsangeboten für angehende Pädagoginnen. Hier sollte dir klar sein, dass du dann eher eine Bürotätigkeit ausübst und vergleichsweise wenig direkten Kontakt mit den von der Einrichtung betreuten Kindern hast. Weitere berufliche Perspektiven finden sich in einer beratenden oder unterstützenden Tätigkeit von Familien im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe sowie in Sozial- und Jugendämtern.

Zugangsvoraussetzungen und Hochschulen im Bereich Frühpädagogik

Die meisten Studiengänge im Bereich Frühpädagogik werden an Fachhochschulen angeboten. Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich je nach Hochschule ein wenig – Grundlage ist jedoch stets ein Abitur bzw. die Fachhochschulreife, in einigen Fällen muss für die Zulassung ein mehrwöchiges Praktikum, z.B. in einem Kindergarten, absolviert werden. An manchen Hochschulen hast du auch ohne erforderlichen Schulabschluss die Möglichkeit, über eine abgeschlossene Berufsausbildung (z.B. Staatlich anerkannte:r Erzieher:in) und/oder eine Zugangsprüfung einen Platz zu erhalten.

Unter anderen folgende Hochschulen bieten Bachelor-Studiengänge mit Bezug zur Frühpädagogik an:

Verdienstmöglichkeiten in der frühkindlichen Pädagogik

Als grobe Orientierung kannst du als Frühpädagog:in mit einem Bachelorabschluss von einem monatlichen Bruttogehalt von ca. 3.000 bis 3.500 € ausgehen (mit einem Masterabschluss fällt dieses noch einmal höher aus). Als Leiter:in einer sozialen Einrichtung kannst du mit etwa 4.500 € brutto rechnen.

Zum Vergleich: Als Staatlich anerkannte:r Erzieher:in kannst du mit einem Durchschnittsgehalt von etwa 2.600 € brutto rechnen.

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Sozialarbeiter:in / Sozialpädagog:in

Ein abwechslungsreiches und herausforderndes Tätigkeitsfeld mit vergleichsweise guter Bezahlung ist die Soziale Arbeit. Wie in fast allen Bereichen der Sozialwirtschaft erwarten dich hier sehr gute Jobchancen, denn Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.

Aufgabenfelder von Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen

Der Arbeitsalltag in diesem Berufsfeld ist sehr vielseitig und variiert je nach Themenbereich, Einsatzstelle und Arbeitgeber.

Sozialarbeiter:innen sind in der Regel in sozialen Einrichtungen wie Jugendämtern, der Arbeitslosenhilfe, Beratungsstellen oder Einrichtungen für Senior:innen oder für Menschen mit Behinderung tätig. Ihre Aufgabe ist es, Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die z.B. auf Grund von sozialer Benachteiligung, einer Behinderung, körperlicher oder psychischer Erkrankung oder familiären Konflikten auftreten können, zu unterstützen. Dabei arbeiten Sozialarbeiter:innen in aller Regel eng und individuell mit ihren Klient:innen zusammen. Sie achten darauf, eine Vertrauensbasis zu schaffen, auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen einzugehen und sie auf dem Weg in ein eigenständiges Leben zu stärken. Der Arbeitsalltag umfasst dabei sowohl beratende Tätigkeiten und die Vermittlung von Hilfsangeboten als auch ganz lebenspraktische Unterstützung, wie z.B. die Klient:innen bei Behördengängen, Arztbesuchen oder Einkäufen zu begleiten.

Die Arbeit als Sozialarbeiter:in erfordert ein hohes Maß an Empathie, kommunikativen Fähigkeiten und sozialer Kompetenz. Außerdem solltest du über eine hohe Stressresistenz verfügen und in der Lage sein, auch in schwierigen Situationen ruhig und besonnen zu handeln.

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagog:innen?

Prinzipiell ähneln sich die beiden Berufsbilder stark. Sozialpädagog:innen arbeiten in der Regel eher mit Kindern und Jugendlichen bzw. deren Eltern, z.B. Einrichtungen wie Kindergärten, Familienberatungsstellen, Schulen oder Jugendhilfeeinrichtungen. Hierbei sind sie für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei ihrer Entwicklung, für die Beratung von Familien und die Organisation von Freizeitangeboten und Bildungsprojekten zuständig.

Zugangsvoraussetzungen und Hochschulen im Bereich Soziale Arbeit und Sozialpädagogik

Der Zugang erfolgt in der Regel über ein entsprechendes Hochschulstudium. In Deutschland bieten zahlreiche Hochschulen die Studiengänge Soziale Arbeit bzw. Sozialpädagogik (teils mit besonderer Spezialisierung) an, darunter z.B.:

Verdienstmöglichkeiten im Bereich Soziale Arbeit / Sozialpädagogik

Das durchschnittliche Gehalt von Sozialpädagog:innen und Sozialarbeiter:innen bewegt sich im Bereich von 2.500 bis 3.500 € im Monat und hängt u.a. von der Art des Arbeitgebers und dem Tätigkeitsbereich ab. In der Regel hast du als Angestellte:r in der öffentlichen Verwaltung (z.B. beim Jugendamt) die besten Gehaltsaussichten: Mit ausreichend Berufserfahrung kannst du hier  bis zu 4.400 € im Monat verdienen.

Zudem besteht die Möglichkeit, durch passende Zusatzqualifikationen und Weiterbildungen (z.B.  zum/zur Sozialtherapeut:in, psychosoziale:n Prozessbegleiter:in oder Kinder- und Jugendpsychotherapeut:in) deine Karrierechancen zu boosten und somit auch dein Gehalt zu erhöhen.

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Pflegepädagog:in

Aufgabenfelder von Pflegepädagog:innen

Eine ansehnliche Bezahlung haben Ausbildungsberufe innerhalb der Kranken- und Altenpflege in der Regel leider nicht zu bieten. Eine Ausnahme bilden eventuell Fachkräfte, die bis in die Position einer Pflegedienst- oder Heimleitung aufgestiegen sind. Um hierhin zu gelangen, muss man jedoch zunächst einige Berufsjahre mit vergleichsweise schlechter Bezahlung in Kauf nehmen. Für diejenigen, die sich für den pflegerischen Bereich interessieren, könnte ein Studium der Pflegepädagogik eine interessante – und besser bezahlte – Alternative sein.

Pflegepädagog:innen sind in der Ausbildung und Weiterbildung von Pflegekräften tätig. Sie arbeiten in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Bildungseinrichtungen und lehren sowohl theoretisches als auch praktisches Wissen im Bereich der Pflege. Zu ihren Aufgaben gehören die Planung, Organisation und Durchführung von Lehrveranstaltungen sowie die Entwicklung von Lehrplänen und Unterrichtsmaterialien.

Zugangsvoraussetzungen und Hochschulen im Bereich Pflegepädagogik
Pflegepädagog:innen benötigen in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Pflegepädagogik oder eines vergleichbaren Studiengangs. Im folgenden findest du eine kleine Auswahl an Hochschulen, die Studiengänge mit Bezug zur Pflegepädagogik anbieten:

Verdienstmöglichkeiten im Bereich Pflegepädagogik
Das durchschnittliche monatliche Gehalt liegt in Deutschland bei ca. 3.500 bis 4.500 € brutto.

Pflegepädagog:innen mit Hochschulabschluss, die als Lehrkräfte in einer Bildungseinrichtung des öffentlichen Dienstes oder bei einer Wohlfahrtsorganisationen angestellt sind, werden mindestens in die Tarifgruppe 11 eingestuft. Berufseinsteiger:innen verdienen hier ca. 3.500 € monatlich, mit entsprechender Berufserfahrung und eventuellen Aufstieg in eine Leitungsposition bzw. die höhere Tarifgruppe sind bis zu 6.900 € im Monat drin.

Die Gehälter bei Arbeitgebern, die keiner Tarifbindung unterliegen (z.B. private Pflegeeinrichtungen), fallen im Vergleich zum öffentlichen Dienst in der Regel geringer aus.

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Rettungssanitäter:in und Notfallsanitäter:in

Aufgabenfelder von Rettungssanitäter:innen und Notfallsanitäter:innen

Rettungssanitäter:innen und Notfallsanitäter:innen bilden gemeinsam mit den Rettungsassistent:innen den sog. Rettungsdienst. Dabei sind die Notfallsanitäter:innen den Rettungssanitäterinnen übergeordnet. Im Falle eines Notfalleinsatzes mit dem Rettungswagen werden die Rettungssanitäterinnen oftmals als Fahrer:innen eingesetzt. Selbstverständlich unterstützen sie aber auch Notfallsanitäter:innen und Notärzt:innen bei medizinischen Maßnahmen. Sie leisten zum Beispiel Erste Hilfe, stabilisieren die Patient:innen und sorgen dafür, dass sie sicher in einer Klinik ankommen. Zu ihren Routineaufgaben gehört auch die Pflege und Wartung des Rettungswagens und der medizinischen Geräte. 

Neben der Notfallrettung gehört auch der Krankentransport zu den Routineaufgaben von Rettungssanitäter:innen. Dabei werden Menschen, die z.B. aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr selbstständig den Gang zum Arzt schaffen, mit dem Krankentransportwagen in die Praxis oder ins Krankenhaus (oder aus dem Krankenhaus nach Hause) transportiert.

Zudem übernehmen Rettungssanitäter:innen bei größeren Veranstaltungen (Sportveranstaltungen, Konzerte etc.) den sog. Sanitätsdienst und sorgen dafür, dass bei medizinischen Notfällen vor Ort Hilfe geleistet werden kann.

Notfallsanitäter:innen absolvieren eine mehrjährige Ausbildung und haben die höchste medizinische Qualifikation, die man abgesehen vom Medizinstudium haben kann. Sie sind befugt, im Notfall wichtige Entscheidungen eigenverantwortlich zu treffen. Rufst du die 112 an, sind es in aller Regel Notfallsanitäter:innen, die den Notruf entgegennehmen und die Fahrt zum Einsatzort organisieren. Bei der Durchführung von medizinischen Rettungsmaßnahmen arbeiten sie eng mit den Notärzt:innen zusammen.

Zugangsvoraussetzungen zum Rettungsdienst

Eine Ausbildung zum/zur Rettungssanitäter:in eignet sich sehr gut als Einstieg in das anspruchsvolle Arbeitsumfeld des Rettungsdienstes. Dafür benötigst du mindestens einen Hauptschulabschluss, eine Fahrerlaubnis der Klasse C1 und manchmal auch einen abgeschlossenen Erste-Hilfe-Kurs. Die Ausbildung dauert je nach Bundesland 3-4 Monate (Vollzeit).

Notfallsanitäter:innen durchlaufen eine wesentlich umfangreichere, vollwertige Berufsausbildung, die 3 Jahre dauert und sowohl theoretischen Unterricht in einer staatlich anerkannten Berufsschule als auch intensive Praxisphasen im Rettungswagen umfasst.

Zu den klassischen Ausbildungsträgern bzw. Arbeitgebern gehören Feuerwehren, Rettungs- und Krankentransportdienste sowie Blutspendedienste. Auch die großen kirchlichen Verbände (wie z.B. Diakonie, Caritas oder Malteser) bieten zahlreiche Stellen für Fachkräfte im Rettungsdienst.

Verdienstmöglichkeiten für Rettungssanitäter:innen und Notfallsanitäter:innen

Rettungssanitäter:innen können mit einem durchschnittlichen monatlichen Gehalt von ca. 2.500 bis 3.000 Euro brutto rechnen.

Aufgrund ihrer höheren Qualifikation verdienen Notfallsanitäter:innen im Vergleich mehr - in diesem Berufsfeld sind nach abgeschlossener Ausbildung und je nach Berufserfahrung etwa 3.000 bis 3.800 Euro monatlich drin.

Wenn du noch weiter aufsteigen (und entsprechend dein Gehalt erhöhen) möchtest, stehen dir zudem Weiterqualifikationen zum/zur Leiter:in einer Rettungswache, betrieblichen Notfallsanitäter:in, Praxisanleiter:in oder auch eine Tätigkeit in der internationalen Katastrophenhilfe offen.

Zwei Frauen im Büro beim Bewerbungsgespräch
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Sozialwirt:in / Sozialmanager:in

Aufgabenfelder von Sozialwirt:innen / Sozialmanager:innen

Sozialwirt:innen und Sozialmanager:innen arbeiten in der Verwaltung und Organisation von Einrichtungen des Sozialwesens, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, Pflegeheimen, in der Beratung oder auch in der öffentlichen Verwaltung. Sie beschäftigen sich mit sozialen, politischen und wirtschaftlichen Fragen und bringen dieses Wissen in die Arbeit mit sozialen Institutionen ein. Auf praktischer Ebene sind sie typischerweise für die Planung, Koordination und Überwachung von Abläufen und Projekten verantwortlich und arbeiten eng mit anderen Fachkräften des Sozialwesens zusammen. Der typische Arbeitsalltag kann sehr vielseitig sein und hängt stark vom jeweiligen Arbeitgeber und Tätigkeitsfeld ab. 

Im Allgemeinen können zu den Aufgaben von Sozialwirt:innen und Sozialmanager:innen folgende gehören:

  • Analyse sozialer Strukturen und Prozesse
  • Entwicklung von Konzepten und Strategien zur Verbesserung sozialer Systeme
  • Beratung von Institutionen und Einrichtungen in sozialen Fragen
  • Durchführung von empirischen Studien und Evaluationen
  • Mitarbeit an der Umsetzung von sozialpolitischen Projekten
  • Projektmanagement

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Sozialwirt:innen und Sozialmanager:innen?

Sowohl Sozialwirt:innen als auch Sozialmanager:innen haben einen sehr ähnlichen fachlichen Hintergrund, beschäftigen sich mit sozialen Fragestellungen und arbeiten mit sozialen Institutionen auf organisatorisch-strategischer Ebene. Es gibt jedoch feine Unterschiede in den Schwerpunkten und Aufgabenbereichen.

Sozialwirt:innen haben in der Regel einen stärkeren Fokus auf sozialwissenschaftliche Theorien und Methoden, während Sozialmanager:innen sich eher auf betriebswirtschaftliche Konzepte und Managementstrategien konzentrieren. Sozialwirt:innen befassen sich oft mit der Analyse sozialer Strukturen und Prozesse sowie der Entwicklung von Konzepten und Strategien zur Verbesserung sozialer Systeme. Sozialmanager:innen hingegen haben oft mehr operative Verantwortung und setzen diese Konzepte und Strategien in die Praxis um. Sie kümmern sich um die Organisation und Steuerung von sozialen Institutionen, die Ressourcenplanung und Budgetierung, Personalmanagement und die Umsetzung von Projekten.

In der Praxis kann es jedoch viele Überschneidungen zwischen den Aufgabenbereichen von Sozialwirt:innen und Sozialmanager:innen geben. Viele Arbeitgeber suchen nach Mitarbeitenden, die sowohl ein Verständnis für sozialwissenschaftliche als auch betriebswirtschaftliche Konzepte haben und beide Bereiche effektiv integrieren können.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Bezeichnungen »Sozialwirt:in« und »Sozialmanager:in« nicht standardisiert sind und je nach Organisation unterschiedlich verwendet werden können. In einigen Fällen können die beiden Begriffe synonym verwendet werden.

Zugangsvoraussetzungen

Sozialwirt:innen und Sozialmanager:innen qualifizieren sich in der Regel mit einem Studium der Sozialwirtschaft oder eines vergleichbaren Studiengangs. Im Folgenden findest du einige Beispiele für passende Studiengänge: 

Verdienstmöglichkeiten für Sozialwirt:innen / Sozialmanager:innen

Das durchschnittliche monatliche Gehalt liegt in Deutschland bei ca. 3.500 bis 4.500 Euro brutto.

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Sexualpädagog:in

Aufgabenfelder von Sexualpädagog:innen

Sexualpädagog:innen beschäftigen sich mit der Vermittlung von Wissen im Bereich der Sexualität und Sexualerziehung. Sie arbeiten oft in Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen, Beratungsstellen oder Jugendzentren und unterstützen Menschen dabei, ein gesundes und selbstbestimmtes Sexualleben zu führen. Ziel ist es, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein fundiertes Wissen über Sexualität zu vermitteln und sie bei der Entwicklung einer positiven Sexualität zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur um die Vermittlung von Fakten, sondern auch um die Förderung von Empathie, Verständnis und Toleranz. Der Arbeitsalltag kann sehr vielseitig sein und umfasst unter anderem die Planung und Durchführung von Workshops, die Entwicklung von Unterrichtsmaterialien und die Beratung von Einzelpersonen und Gruppen.

Zu den Aufgaben von Sexualpädagog:innen können folgende gehören:

  • Vermittlung von Wissen über Sexualität, Beziehungen und Verhütung
  • Förderung der sexuellen Gesundheit und des respektvollen Umgangs mit der eigenen Sexualität und der Sexualität anderer
  • Beratung von Einzelpersonen und Gruppen zu Fragen der Sexualität und Beziehungen
  • Entwicklung und Durchführung von Workshops, Seminaren und Fortbildungen zu verschiedenen Themen im Bereich der Sexualität und Sexualerziehung
  • Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendzentren und anderen Einrichtungen, um die Sexualerziehung zu verbessern
  • Erstellung von Unterrichtsmaterialien und Informationsbroschüren

Zugangsvoraussetzungen

Das Angebot an Studiengängen, die sich ausschließlich auf Sexualpädagogik beziehen, ist sehr überschaubar. Eine weitere Möglichkeit, um sich für diesen Tätigkeitsbereich zu qualifizieren, ist ein Studium im Fach Soziale Arbeit (oder ähnlich) und eine anschließende Weiterbildung.

Verdienstmöglichkeiten für Sexualpädagog:innen

Sexualpädagog:innen verdienen in der Regel ca. 2.500 bis 3.500 Euro brutto im Monat.

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Gleichstellungsbeauftragte:r / Diversity Manager:in

Aufgabenfelder von Gleichstellungsbeauftragten

Gleichstellungsbeauftragte sind für die Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern zuständig und sind Ansprechpersonen für Vorfälle von Diskriminierung. Ihre konkreten Aufgaben umfassen z.B. die individuelle Beratung von Mitarbeitenden im Hinblick auf Gleichstellungsfragen, die Entwicklung von Konzepten zur Gleichstellung, die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Gremien sowie die Umsetzung und das Controlling von Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenanteile in Führungspositionen. Arbeitgeber sind oftmals die Verwaltungen von Städten, Gemeinden, Ländern, aber auch öffentliche Einrichtungen wie z.B. Hochschulen und auch größere privatwirtschaftliche Unternehmen stellen häufig Gleichstellungsbeauftragte ein. Die Arbeit als Gleichstellungsbeauftragte ist sehr vielfältig und erfordert sowohl Kommunikations- als auch Organisationsfähigkeiten. Ein großer Teil der Arbeit besteht aus der Zusammenarbeit mit anderen Personen und Organisationen, um gemeinsam für mehr Chancengerechtigkeit zu arbeiten.

Während Gleichstellungsbeauftragte im öffentlichen Dienst ausschließlich weiblich sind (dies wird durch das Bundesgleichstellungsgesetz vorgeschrieben), steht die Tätigkeit im Bereich Diversity Management allen Gendern offen. Ziel der Arbeit ist es ebenfalls, Chancengerechtigkeit zu stärken und Maßnahmen gegen Diskriminierung zu ergreifen - doch hier geht es zudem um die ganze Bandbreite von Diversität, die neben der geschlechtlichen Identität auch Aspekte wie u.a. Behinderungen, ethnische Herkunft, Alter oder Religionszugehörigkeit umfasst. Aufgabe der Diversity Manager:innen ist es, das enorme Potenzial freizuschalten, welches in der Wertschätzung und aktiven Förderung von Vielfalt schlummert. Diversity Manager:innen sind meist in der freien Wirtschaft tätig, entweder als fest angestellte Mitarbeitende oder auch als selbstständige Berater:innen bzw. Organisationsentwickler:innen. In unserem Job Portrait erfährst du mehr über das spannende Berufsfeld Diversity Management.

Zugangsvoraussetzungen

Gleichstellungsbeauftragte bzw. Diversity Manager:innen verfügen in der Regel über ein abgeschlossenes Studium, z.B. in den Fächern Sozialwissenschaften, Personalmanagement, Gender Studies o.Ä.. Mittlerweile gibt es auch Studienfächer, die auf das Thema Diversity spezialisiert sind, darunter z.B.

Wer sich nebenberuflich zum/zur Diversity Manager:in weiterbilden möchte, findet u.a. hier passende Angebote:

  • Ausbildung zum/r zertifizierten Diversity Manager:in am Institut für Diversity Management 
  • Weiterbildung zum/r Prozessbegleiter:in für Diversity Management und Interkulturelle Öffnung bei IKUD Seminare
  • berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium zum/r Diversity Manager:in bei Eo ipso

Verdienstmöglichkeiten für Gleichstellungsbeauftragte

Das durchschnittliche monatliche Gehalt für eine Gleichstellungsbeauftragte im öffentlichen Dienst liegt (je nach Qualifikation und Berufserfahrung) bei ca. 3.000 bis 4.000 Euro brutto.

Diversity Manager:innen in der freien Wirtschaft können ein vergleichsweise höheres Gehalt erwarten. Je nach Unternehmen, Position und Berufserfahrung kann das monatliche Bruttogehalt bei einer Festanstellung zwischen knapp über 3.000 Euro und knapp über 6.000 Euro liegen. Die Honorare in der selbstständigen Beratung lassen sich schwer abschätzen, könnten jedoch höher liegen.

Mann, der auf ein Whiteboard schreibt
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Sozialwissenschaftler:in

Aufgabenfelder von Sozialwissenschaftler:innen

Sozialwissenschaftler:innen sind in der Forschung tätig und beschäftigen sich mit sozialen bzw. gesellschaftlichen Phänomenen, Zusammenhängen und Prozessen. Hierzu gehören zum Beispiel wissenschaftliche Fragestellungen mit Bezug zu sozialen Ungleichheiten, Umweltbewusstsein, Bildung, Arbeit und Migration.

Meist sind sie an Forschungseinrichtungen im Rahmen von Projekten angestellt. Projektbasierte Stellen sind in der Forschung die Regel und unbefristete Verträge eher die Ausnahme - das sollte dir bei der Wahl dieses Berufes bewusst sein. Die Forschungsprojekte werden oftmals von interdisziplinären Teams, d.h. in Kooperation mit Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen, durchgeführt, was die Zusammenarbeit sehr spannend und bereichernd macht, da man verschiedenste Blickwinkel und Forschungsmethoden kennenlernt.

Dementsprechend vielseitig ist das Arbeitsfeld und reicht von der Analyse von sozialen Herausforderungen und Konflikten bis hin zur Entwicklung von Lösungsansätzen und Maßnahmen zur Verbesserung gesellschaftlicher Bedingungen. Typische Aufgaben, die Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler übernehmen können, sind:

  • Durchführung von empirischen Studien und Untersuchungen zu sozialen Phänomenen und Fragestellungen
  • Analyse von Daten und Informationen sowie Interpretation der Ergebnisse
  • Entwicklung von Konzepten, Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung von sozialen Bedingungen und zur Lösung gesellschaftlicher Interessenkonflikte
  • Beratung und Unterstützung von Organisationen, Verwaltungen und Unternehmen in sozialwissenschaftlichen Fragen
  • Lehre und Forschung an Hochschulen und anderen Forschungsinstitutionen
  • Mitarbeit in politischen und gesellschaftlichen Gremien zur Entwicklung von gesellschaftlichen Leitlinien und Zielen

Hier sind einige Beispiele für potentielle Arbeitgeber bzw. Forschungseinrichtungen, die interdisziplinär im Themenbereich Nachhaltigkeit arbeiten:

Zugangsvoraussetzungen

Für diesen Beruf benötigst du ein abgeschlossenes Studium der Sozialwissenschaften, Politikwissenschaften, Humangeographie oder einer ähnlichen Fachrichtung.

Verdienstmöglichkeiten für Sozialwissenschaftler:innen

Das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt für eine:n Sozialwissenschaftler:in liegt bei ca. 3.000 bis 4.500 Euro brutto, je nach Qualifikation und Berufserfahrung.

Quereinstieg in die Sozialbranche erfolgreich meistern

Du möchtest dich beruflich neu orientieren oder in ein neues Tätigkeitsfeld wechseln?

In unserer Online-Acedemy findest du genau den richtigen Videokurs für deinen erfolgreichen Quereinstieg! BewerbungsCoach Christian B. Rahe-Helmerichs zeigt dir Schritt für Schritt, wie du dich optimal neu positionierst. Hier geht es lang zur NachhaltigeJobs Academy.

Fazit

Wie du siehst, gibt es im Sozialen Sektor zahlreiche sinnstiftende Jobs, in denen du nicht nur gesellschaftlichen Mehrwert schaffst und einen unmittelbaren positiven Impact auf die Lebensqualität deiner Mitmenschen hast, sondern mit denen es darüber hinaus durchaus möglich ist, ein gutes Gehalt zu beziehen.

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