Job Portrait Sustainable Procurement Management: Nachhaltige Lieferketten gestalten und Verantwortung global denken

Die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen – und eröffnet gleichzeitig neue berufliche Perspektiven. Eine Schlüsselrolle in diesem Wandel spielt die nachhaltige Beschaffung. Sustainable Procurement Manager:innen sorgen dafür, dass ökologische und soziale Kriterien entlang der gesamten Lieferkette berücksichtigt werden – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. Doch wie genau sieht das Aufgabenprofil in diesem Beruf aus? Welche Kompetenzen sind gefragt? Und wie gelingt der Einstieg? Dazu hat uns Nicole Anderson Brodin, Sustainable Procurement Managerin bei essity, einen persönlichen Einblick in ihren Arbeitsalltag gegeben.

von Charlotte Clarke, 15. April 2025 um 10:30
Foto von Bernd Dittrich auf Unsplash

Was macht ein:e Sustainable Procurement Manager:in?

Sustainable Procurement Manager:innen – auch als Manager:innen für nachhaltige Beschaffung bzw. nachhaltiges Lieferkettenmanagement bezeichnet – sind verantwortlich dafür, dass Produkte, Dienstleistungen und Materialien umweltfreundlich, sozialverträglich und wirtschaftlich sinnvoll eingekauft werden. Dabei geht es nicht nur um den besten Preis, sondern vor allem um die Frage: Woher kommt das Produkt, unter welchen Bedingungen wurde es hergestellt, und welche Auswirkungen hat es auf Mensch und Umwelt?

Die Arbeit beginnt oft mit der Analyse bestehender Lieferketten, führt über die Entwicklung nachhaltiger Beschaffungsstrategien bis hin zur Auswahl geeigneter Lieferanten und der Umsetzung von Maßnahmen zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsstandards.

Das könnte dich interessieren:
Du suchst nach einem Job mit Sinn?
Du suchst nach einem Job mit Sinn?
Täglich neue Jobs aus Nachhaltigkeit, Soziales und Umwelt. Jetzt für kostenlosen Job-Alert anmelden.

Unterschied zur “klassischen” Beschaffung

Der zentrale Unterschied zur traditionellen Beschaffung liegt im Dreiklang aus Ökologie, Ökonomie und Sozialem:

Klassische Beschaffung:

  • Fokus auf Preis, Qualität, Verfügbarkeit
  • Kurzfristige Kostenoptimierung
  • Lieferantenbeziehungen auf Vertragsbasis
  • Reaktive Risikovermeidung

Nachhaltige Beschaffung:

  • Berücksichtigung ökologischer, sozialer und ethischer Kriterien
  • Langfristige Risikominimierung und Werterhalt
  • Strategische Partnerschaften mit gemeinsamem Nachhaltigkeitsverständnis
  • Proaktive Gestaltung nachhaltiger Lieferketten

Aufgaben im Berufsalltag

Der Arbeitsalltag ist vielseitig und reicht von Analysen und Strategieentwicklung über Lieferantenauswahl bis zur internen Beratung:

  • Analyse bestehender Lieferketten auf Umwelt- und Sozialrisiken
  • Entwicklung nachhaltiger Beschaffungsstrategien und Richtlinien
  • Lieferantenauswahl und -bewertung anhand ökologischer und sozialer Kriterien
  • Audits und Zertifizierungen koordinieren (z. B. ISO 20400, Sedex, Fairtrade)
  • Kommunikation mit Stakeholdern, z. B. Einkauf, CSR-Abteilung, Lieferanten
  • Berichtswesen und Monitoring, z. B. im Rahmen von ESG-Berichterstattung
  • Implementierung von Standards wie dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG)
  • Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Kolleg:innen und Partner

Je nach Unternehmensgröße kann der Fokus eher operativ (z. B. Lieferantenprüfung) oder strategisch (z. B. nachhaltige Einkaufsrichtlinien) sein.

Welche Qualifikationen sind gefragt?

Fachliche Anforderungen:

  • Betriebswirtschaftliches Wissen, idealerweise mit Fokus Einkauf/Logistik
  • Kenntnisse in Nachhaltigkeitsmanagement, z. B. zu Umweltstandards, sozialen Mindestanforderungen, menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten
  • Erfahrung mit ESG-Reporting, Audits und Zertifizierungen
  • Grundverständnis von internationalem Handelsrecht und Compliance
  • Kenntnisse über Lieferketten-Risiken und Instrumente zur Lieferantenbewertung

Persönliche Kompetenzen:

  • Analytisches Denken – zur Bewertung komplexer Lieferketten
  • Kommunikationsstärke – für den Dialog mit Lieferanten, Kolleg:innen und Entscheider:innen
  • Verhandlungsgeschick – um nachhaltige Standards durchzusetzen
  • Systemisches Denken – zur Verknüpfung ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Aspekte
  • Überzeugungskraft und diplomatisches Geschick – Nachhaltigkeit ist oft ein Thema, welches durch Interessens- und Wertekonflikte geprägt ist

Einstieg in die nachhaltige Beschaffung – so gelingt’s

Studiengänge:

  • BWL mit Fokus Einkauf, Supply Chain oder Nachhaltigkeit
  • Umwelt- und Ressourcenmanagement / Nachhaltigkeitsmanagement
  • Wirtschaftsingenieurwesen
  • Internationale Wirtschaft / Entwicklungspolitik / Global Studies

Weiterbildungen:

  • ISO 20400: Sustainable Procurement
  • Zertifikatslehrgänge zu ESG-Kriterien, Carbon Accounting, Lieferkettengesetz & menschenrechtliche Sorgfaltspflichten (z B. TÜV, Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, BME-Akademie)
  • ESG-Zertifikate & CSR-Fortbildungen
  • Tools & Software für Lieferkettenanalyse (z. B. EcoVadis, riskmethods, SAP S/4HANA for Procurement)

Praktische Erfahrungen:

  • Berufserfahrung im Einkauf, Corporate Social Responsibility (CSR) oder Logistik
  • Praktika bei NGOs oder in Entwicklungsprojekten
  • Projektarbeit mit Nachhaltigkeitsbezug (z. B. CO₂-Bilanzen, Lieferantenaudits)

Netzwerke & Austausch:

  • BME-Fachgruppe „Sustainable Procurement“
  • Plattformen wie SustAIn, Forum Fairer Handel, WEConnect International
  • Teilnahme an Fachtagungen (z. B. BMZ, DNWE, Green Procurement Conference)

Tipp: Quereinsteiger:innen punkten mit Motivation, systemischem Denken und der Fähigkeit, Brücken zwischen Einkauf und Nachhaltigkeit zu bauen. Ein klarer Fokus auf menschenrechtliche und ökologische Verantwortung in der Lieferkette ist heute wichtiger denn je.

Foto von Getty Images auf Unsplash

Wer stellt Sustainable Procurement Manager:innen ein?

Das Berufsbild gewinnt stark an Relevanz – nicht nur durch gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Deutschland oder die geplante EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD). Arbeitgeber finden sich in vielen Bereichen:

  • Industrie und produzierende Unternehmen (z. B. Automotive, Textil, Elektronik)
  • Einzel- und Großhandel
  • Öffentliche Verwaltung und kommunale Betriebe
  • Entwicklungsorganisationen und internationale NGOs
  • Beratungen im Nachhaltigkeits- oder Compliance-Bereich
  • Start-ups, die nachhaltige Lieferkettenlösungen anbieten
  • Zertifizierungsstellen und Auditoren

Besonders gefragt sind Sustainable Procurement Manager:innen in Unternehmen mit globaler Lieferkette und einem hohen Risiko im Hinblick auf Umwelt- und Menschenrechtsfragen.

Jobchancen und Zukunftsaussichten

Die Bedeutung nachhaltiger Beschaffung wird weiter wachsen – nicht nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben, sondern auch wegen steigender Erwartungen von Konsument:innen, Investor:innen und Mitarbeitenden.

  • Unternehmen brauchen Profis, die Risiken erkennen, Nachhaltigkeitsstandards implementieren und glaubwürdig kommunizieren können.
  • Nachhaltige Beschaffung gilt als zukunftssicheres Berufsfeld, das zunehmend auch auf Führungsebene verankert wird.
  • Die Nachfrage übersteigt in vielen Bereichen das Angebot an qualifizierten Fachkräften – besonders bei Erfahrung mit Lieferkettengesetzen und ESG-Kriterien.

Ein Beruf mit Sinn, Wirkung und internationalem Gestaltungsspielraum – für alle, die Wirtschaft neu denken und nachhaltiger gestalten wollen.

Persönlicher Erfahrungsbericht aus dem Arbeitsalltag

Nicole Anderson Brodin ist Sustainable Procurement Managerin in einem großen Unternehmen in der Hygiene- und Gesundheitsbranche und hat uns in einem persönlichen Interview einen Einblick ihren vielseitigen Arbeitsalltag gegeben.

Nicole, Du bist als Sustainable Procurement Managerin in einem großen Unternehmen in der Hygiene- und Gesundheitsbranche tätig. Dieses spezialisierte Berufsbild ist noch relativ jung und dementsprechend vielen Menschen noch unbekannt. Wie würdest du deiner Oma erklären, worum es in deinem Job geht 🙂?

Nicole Anderson Brodin: Ich würde sagen, dass es meine Aufgabe ist, die Strategie zur Dekarbonisierung unserer Lieferkette zu entwickeln, zu leiten und voranzutreiben. Ich sorge dafür, dass wir die richtigen internen Prozesse haben, dass unsere Beschaffungsexpert:innen geschult sind und über die Daten verfügen, die sie brauchen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Zudem sorge ich dafür, dass unsere Lieferanten einen ähnlichen Weg einschlagen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich als Sustainable Procurement Managerin aus? Welche konkreten Aufgaben hast du? 

Nicole: Die tägliche Arbeit ist sehr vielseitig, aber zu den regelmäßigen Aufgaben gehören u.a. die Teilnahme an Lieferantenbesprechungen, um entweder die grundlegenden Erwartungen für Klimaschutzmaßnahmen festzulegen oder die Fortschritte zu verfolgen. Die Gestaltung von maßgeschneiderten Workshops zur Zusammenarbeit, die Einspeisung relevanter Informationen in Offenlegungsplattformen (wie z.B. CDP, EcoVadis), die Durchführung von (internen und externen) Schulungen, die Entwicklung von strategischen Fahrplänen für die 2030-Ziele und Net Zero sowie die Zusammenarbeit mit Stakeholdern, etwa in Abteilungen wie Forschung und Entwicklung (F&E), Kommunikation, mit Category Manager:innen, Produktentwickler:innen usw.

Wie unterscheidet sich dein Aufgabenbereich vom “klassischen” Procurement Management, in dem Nachhaltigkeitskriterien nicht oder nur indirekt eine Rolle spielen?

Nicole: Ein Vorteil des Sustainable Procurement ist, dass man nicht unter dem Druck steht, die Preise auszuhandeln! Aber in meiner Rolle muss ich dennoch dafür sorgen, dass Nachhaltigkeitskriterien eine entscheidende Rolle spielen. Das bedeutet, dass ich Denkweisen und Kennzahlen ändern muss, und zwar unter Wahrung der finanziellen Verantwortung. Es gibt also keine Verhandlungen, aber ich verwalte immer noch Verträge, habe enge Beziehungen zu den Lieferanten und muss die allgemeinen Ziele des Beschaffungsmanagers verstehen.

Inwieweit kommen die verschiedenen Dimensionen der Nachhaltigkeit (Umwelt, Soziales, Governance sowie finanzielle Aspekte) bei deiner Arbeit zum Tragen? Kannst du konkrete Beispiele nennen?

Nicole: Ich beschäftige mich ausschließlich mit Klimaschutzmaßnahmen. Ich habe einen Klimaschutzvertrag geschrieben (derzeit ein freiwilliger Vertrag) und arbeite mit Lieferanten zusammen, um zu verstehen, welche Erwartungen wir in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit haben und dass dies die Voraussetzung für eine langfristige Partnerschaft mit uns ist. Ich habe drei Kolleg:innen, die sich mit den anderen spezifischen Themen wie Korruptionsbekämpfung/ Sanktionen, Menschenrechten und Due Dilligence sowie integrative Beschaffung (DEI) befassen. Finanzielle Aspekte spielen in meinem Arbeitsalltag eine große Rolle, da wir für möglichst wenig Geld möglichst viel Treibhausgas-Reduktion erreichen müssen, denn unsere Kund:innen wollen nicht für ein nachhaltigeres Produkt bezahlen.

Mit welchen internen und externen Interessensgruppen (Stakeholdern) arbeitest du am meisten zusammen?

Nicole: Zu den wichtigsten Stakeholdern gehören Beschaffungsmanager:innen und -direktor:innen, Forschung und Entwicklung (F&E) und interne Geschäftsbereiche sowie externe Lieferanten, Branchengruppen und andere Peer-Groups.

Welcher Weg hat dich in dieses Tätigkeitsfeld geführt? Wie sieht dein Werdegang aus? Welche persönliche Motivation hat dich dazu bewegt, dich für diese Spezialisierung zu entscheiden?

Nicole: Ich habe sowohl einen Bachelor- als auch einen Master-Abschluss in Umweltwissenschaften, die Leidenschaft ist also vorhanden. Angefangen habe ich jedoch im globalen Klimamanagement, wo ich mich mit der Dekarbonisierung der Emissionen eines kleineren Unternehmens befasste. Dies führte zu der Erkenntnis, dass der größte Teil der Emissionen vieler Unternehmen im Scope 3 (indirekte Emissionen), also den eingekauften Gütern und Dienstleistungen, liegt. Als eine Stelle in einem viel größeren Unternehmen im Bereich nachhaltige Beschaffung frei wurde, war ich neugierig. Aber jetzt bin ich Feuer und Flamme für die Arbeit im Beschaffungswesen!

Foto von Getty Images auf Unsplash

Was sind geeignete Qualifikationen (z.B. Studiengänge, Weiterbildungen, Zertifizierungen), um den Einstieg in das Sustainable Procurement Management zu finden?

Nicole: Wenngleich Kenntnisse in Bezug auf Lieferketten überaus hilfreich sind, wusste ich selbst vor meiner jetzigen Tätigkeit NICHTS über die Beschaffung. Nichtsdestotrotz ist es natürlich besser, wenn man über fundiertes Fachwissen verfügt. In meinem Bereich geht es dabei hauptsächlich um Emissionen. Das nötige Fachwissen zum Beschaffungswesen habe ich mir on the job angeeignet, als ich in meiner Rolle wuchs. Knowhow zu Treibhausgasbilanzierung, Umweltwissenschaften, Nachhaltigkeitsmanagement sowie Erfahrungen in der Kommunikation sind ein Pluspunkt.

Welche Soft Skills sind besonders wichtig für den Job?

Nicole: Vor allem gute Kommunikation und die Fähigkeit, Menschen auf die eigene Seite zu bringen. Man kann nicht einfach reinkommen und anderen sagen, was sie zu tun und wie sie es zu tun haben. Man muss zuhören, in einigen Sitzungen schweigen, Fragen stellen, ihre Perspektive verstehen. Koordination ist ein großartiger Soft Skill, den man haben sollte, denn bei der Reduzierung der Scope 3-Emissionen sind alle beteiligt, von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Logistik und Beschaffung. Die Herausforderung besteht ein Stück weit darin zu lernen, wie man einen Sack Flöhe hütet!

Welche Strategien nutzt du, um Lieferanten zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen? Wie groß ist grundsätzlich der Einfluss,den Unternehmen auf die sozial-ökologischen Standards in ihrer Lieferkette haben?

Nicole: Ich verwende den Klimaschutzvertrag, um das Gespräch zu beginnen, indem ich behutsam deutlich mache, dass dies zwar jetzt freiwillig ist, aber nicht mehr allzu lange so bleiben wird. Konzentriere dich auf den Aufbau von Partnerschaften. Ich verwende nicht gerne die Peitschenmethode, ich bevorzuge Zuckerbrot, denn wir sitzen alle im selben Boot. Lassen Sie die Lieferanten das spüren. Alle Unternehmen haben in gewisser Weise ein Druckmittel. Entweder schlicht aufgrund ihrer Größe, oder als Kollektiv. Nutzen Sie die kollektive Macht von z.B. Branchengruppen. Allein durch ein Gespräch kannst du den Zulieferern vermitteln, welche Nachhaltigkeitsanforderungen dein Unternehmen an die stellt. Dies gibt den Zulieferern einen Anlass, dies für eigene Nachhaltigkeitsaktivitäten zu nutzen. Ich habe Zulieferer, die unseren Klimaschutzvertrag nutzen, um wiederum ihren Zulieferern zu zeigen: „Hey, schaut mal, was mein Kunde verlangt....“ und so weiter. So wird Nachhaltigkeit entlang der gesamten Lieferkette gefördert.

Gibt es einen Aspekt Ihres Berufs, den Außenstehende oft unterschätzen oder den du als besonders herausfordernd empfindest?

Nicole: Die schiere Menge an Arbeit, die zu tun ist, wird fast immer unterschätzt. Ich übernehme die Verantwortung für das Organisieren der notwendigen Daten sowie das Erarbeiten der Strategie, ich bin die Trainerin, die Expertin im Raum, die Workshop-Koordinatorin, diejenige, die eine holprige Beziehung glättet, indem sie sich auf die Nachhaltigkeit konzentriert. Als Sustainable Procurement Manager:in bin ich sowohl strategisch als auch operativ tätig, und das ist (auf lange Sicht) nicht nachhaltig. Natürlich gibt es in manchen Unternehmen mehrere Personen, die eine Aufgabe wie die meine wahrnehmen, aber in manchen Unternehmen gibt es meine Rolle gar nicht, oder sie umfasst sowohl soziale Themen als auch die Unternehmenssteuerung, nicht nur die Umweltaspekte. Ich muss innerhalb des Beschaffungswesens ein Team aufbauen, das sich für mich einsetzt und mir hilft, die Verantwortung zu tragen.

Was war das bisher größte Erfolgsprojekt in Ihrer Karriere als Sustainable Procurement Managerin?

Nicole: Die erfolgreiche, intensive Zusammenarbeit mit Lieferanten, ein sehr gut angenommenes Webinar, das von über 300 Lieferanten und 200 internen Gästen verfolgt wurde, und der Klimaschutzvertrag.

In welchen Branchen gibt es besonders viele Stellen im Bereich Sustainable Procurement? Gibt es Unterschiede zwischen großen Unternehmen, KMUs und NGOs?

Nicole: Größere Unternehmen werden mehr Möglichkeiten haben, insbesondere solche im Konsumgüterbereich (Konsumgüter, Lebensmittel und Getränke). Achte immer auf Unternehmen, die öffentlich erklärte Ziele in dem Bereich haben. Für mich ist es vor allem die Die Science Based Targets initiative (SBTi), da Unternehmen, die sich der Initiative anschließen, verpflichtet sind, auf ihre Klimaschutzziele hinzuarbeiten. Und ohne Maßnahmen im Bereich nachhaltige Beschaffung wird das nicht möglich sein.

Welche politischen oder regulatorischen Entwicklungen beeinflussen deine Arbeit derzeit am stärksten?

Nicole: Natürlich müssen wir alle Gesetze einhalten, aber wir haben uns öffentlich zu SBTi und Net Zero verpflichtet, und das sind meine Leitsterne, denn nichts geht über diese hinaus.

Welchen Insider-Tipp würdest du jemandem geben, der sich für diesen Beruf interessiert?

Nicole: Du wirst bekommen, was du gibst. Das Beschaffungswesen ist großartig und die Manager:innen werden dich unterstützen, wenn du sie unterstützt!

Über Nicole Anderson Brodin

Als leidenschaftliche Umweltschützerin habe ich meine Jahre damit verbracht, die Gesundheit unseres Planeten im Auge zu behalten. Ich konzentriere mich auf die Schönheit, die ich überall um mich herum sehe, aber ich stecke nicht den Kopf in den Sand. Wir stehen an einem Scheideweg, und der Weg, den wir als kollektive Gesellschaft einschlagen, wird die Zukunft für kommende Generationen bestimmen.

Während sich mein beruflicher Werdegang wie ein Fluss durch verschiedene Branchen schlängelt und sich über mehrere Staaten und Länder erstreckt, bin ich immer bestrebt, einen echten Einfluss auf den Klimawandel zu nehmen, wie klein dieser Einfluss auch sein mag.

Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Interessengruppen zur Erreichung gemeinsamer Ziele ist unglaublich lohnend. Ob es um die Entwicklung innovativer Lösungen mit Zulieferern oder um die Umsetzung nachhaltiger Initiativen mit internen Teams geht, ich bin begeistert von Teamarbeit und gemeinsamen Visionen.

Kontinuierliches Lernen und kontinuierliche Verbesserungen sind für mich von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass wir bei nachhaltigen Beschaffungspraktiken stets an der Spitze stehen. Meine Mission ist es, zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen, indem ich meine Fähigkeiten und meine Leidenschaft einsetze, um sinnvolle Veränderungen voranzutreiben.

Ich freue mich darauf, im Rahmen des Climate Transformation Summit 2025 als Speakerin dabei zu sein und mich mit anderen Beschaffungsexpert:innen auszutauschen.

Climate Transformation Summit 2025

04. & 05. Juni 2025 | Berlin

Der Climate Transformation Summit ist die führende Klimakonferenz, die Beschaffungs- und Nachhaltigkeitsexperten, Praktiker und Entscheidungsträger vereint, um gemeinsam konkrete Scope-3-Maßnahmen voranzutreiben.Entdecken Sie praxisnahe, skalierbare Lösungen, knüpfen Sie wirkungsvolle Partnerschaften und gestalten Sie die Zukunft klimafreundlicher Lieferketten – weit über Daten hinaus.

Der #CTS2025 bietet Ihnen die Gelegenheit, den nächsten großen Schritt mitzugestalten. Seien Sie dabei, um gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.

Konferenzsprache: Englisch.

Mehr Infos und Tickets hier!

Mehr zum Thema Berufsorientierung ESG (Environmental, Social & Governance) Berufseinstieg Nachhaltige Berufe
Keine Artikel (und Jobs) verpassen! Den berühmten NachhaltigeJobs-Newsletter kostenlos abonnieren:
Der berühmte (& kostenlose!)
NachhaltigeJobs-Newsletter  
  Ausblenden

Melde dich für unseren NachhaltigeJobs-Newsletter an und verpasse keine spannenden Jobs und Neuigkeiten mehr!
1x pro Woche vollgepackt mit aktuellen Infos: