Zwischen Bufdi und FSJ – wo finde ich das richtige Engagement für mich?

Ein Jahr Auszeit nach der Schule, um Erfahrungen zu sammeln, neue Perspektiven zu entdecken und gesellschaftlich etwas zu bewegen – diese Idee begeistert viele junge Menschen. Doch oft kommt die Frage auf: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) und einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ)? Und welches Modell passt besser zu mir? Am Beispiel des innovativen Bildungsprojektes “Tausche Bildung für Wohnen” zeigen wir in diesem Artikel, wie ein Freiwilligeneinsatz für alle Beteiligten im positiven Sinne lebensverändernd sein kann.

von Tausche Bildung für Wohnen e. V., 18. November 2025 um 09:55
Foto von Getty Images auf Unsplash

Was ist der Unterschied zwischen Bufdi und FSJ?

Beide Programme eröffnen jungen Menschen die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und gleichzeitig wertvolle Einblicke in Berufsfelder zu gewinnen. Dennoch gibt es einige Unterschiede:

  • Zielgruppe: Das FSJ richtet sich an Menschen unter 27 Jahren. Der Bundesfreiwilligendienst steht dagegen allen Altersgruppen offen – vom Schulabsolventen bis zur Rentnerin

  • Trägerschaft: Beim FSJ handelt es sich um ein landesrechtlich geregeltes Jugendfreiwilligenprogramm, organisiert von anerkannten Trägern. Der Bufdi ist bundesrechtlich geregelt und wird direkt vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) verwaltet.

  • Einsatzbereiche: In beiden Diensten sind die Einsatzmöglichkeiten vielfältig: von Kitas über Pflegeeinrichtungen und Kulturzentren bis hin zu ökologischen Projekten. Beim Bufdi sind die Einsatzfelder teils breiter gefasst, da auch kommunale Einrichtungen oder Behörden teilnehmen können.

  • Begleitung und Seminare: Im FSJ und Bufdi besuchen die Teilnehmenden während des Jahres mindestens 25 Seminartage.

Kurz gesagt: Das FSJ ist stärker auf junge Erwachsene zugeschnitten, der Bufdi hingegen offener für alle Altersgruppen und Einsatzformen.

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Lernen, wohnen, gestalten – ein Beispiel aus der Praxis

Ein besonderes Beispiel für ein modern gedachtes freiwilliges Bildungsjahr ist die Initiative „Tausche Bildung für Wohnen“ (TBFW). Junge Menschen übernehmen dort Verantwortung in der sozialen Bildungsarbeit – und leben gleichzeitig mietfrei in den Stadtvierteln, in denen sie tätig sind. Das schafft nicht nur Wohngemeinschaften mit Sinn, sondern stärkt auch Nachbarschaft und Zusammenhalt. Und: Ähnlich wie beim FSJ gibt es hier eine enge pädagogische Begleitung.

Cheimaa Abdelmoula, die im vergangen Jahr Bildungspatin bei TBfW in Duisburg war, bringt es auf den Punkt: „Ich habe wahnsinnig viel gelernt, für mich und meine Zukunft. Und es war toll, zu sehen, wie positiv sich einige Kinder in einem Jahr entwickeln. Dass ich aktiv dazu beitragen konnte, war eine tolle Erfahrung.“

Im Rahmen ihres freiwilligen Bildungsjahres hat Cheimaa Kinder aus einkommensschwachen Familien am Nachmittag begleitet, bei Hausaufgaben geholfen, mit ihnen für Klassenarbeiten gelernt, Freizeitangebote und Ferienaktionen organisiert. 

Die Bildungspat:innen gestalten gemeinsam mit ihrem Team einen sicheren Rahmen für die Kinder und fungieren als verlässliches Vorbild und Bezugsperson – Anker, die den Kindern im Alltag oft fehlen. Diese Kombination aus sozialer Verantwortung, praktischer Erfahrung und gemeinschaftlichem Wohnen ist einzigartig – und ein ideales Beispiel dafür, wie Freiwilligendienste heute aussehen können: praxisnah, sinnstiftend und lebensverändernd.

Foto von Mario Heller auf Unsplash

Warum sich ein Freiwilligendienst lohnt

Egal ob Bufdi oder FSJ – beide Wege bieten die Chance, Orientierung zu finden und Kompetenzen zu entwickeln, die im späteren Berufsleben wertvoll sind: Teamarbeit, Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Selbstreflexion. Viele ehemalige Freiwillige berichten, dass sie durch ihr Jahr erst herausgefunden haben, was sie wirklich beruflich machen möchten.

Organisationen wie „Tausche Bildung für Wohnen“ zeigen zudem, wie gesellschaftliches Engagement konkret zu mehr Chancengerechtigkeit beitragen kann. Wer sich für ein solches freiwilliges Bildungsjahr entscheidet, fördert nicht nur Kinder und ihre Zukunft, sondern lernt auch viel über sich selbst, über Zusammenhalt – und über die Kraft, Dinge im Kleinen zu verändern.

Bei TBfW kannst du dich immer ab Anfang November und Anfang Januar direkt bewerben und als Bildungspat:in ein Jahr lang soziale Verantwortung übernehmen. Mehr Informationen zur Bildungspatenschaft hier.

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